Herstellen einer Glycerinseife
(unter Beachtung aller Sicherheitsregeln wie Schutzbrille und Handschuhe)
Zutaten:
80g Stearinsäure
300g Schweineschmalz
150g Kokosnußöl
150g Babassuöl
120g Rizinusöl
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Lauge:
99,5g NaOH
34,5g KOH
260g Wasser
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310g Ethanol oder Kosmetisches Basiswasser
200g Glycerin
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200g Zucker
100g Wasser
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Werkzeug:
Digitalwaage, Pürierstab, 2 Töpfe (ein kleiner und ein großer. Der kleine muß in den großen reinpassen), Schüsseln zum auswiegen der Zutaten, 2 Plastiktüten, Schnur oder Gummiband, Löffel und Schneebesen.
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Und los gehts. Zuerst werden die Fette, das Öl und die Stearinsäure abgewogen und in einem großen Topf zum schmelzen gebracht.
Dann werden Wasser, NaOH und KOH ausgewogen. Das KOH/NaOH wird ins Wasser gegeben (NIE umgekehrt!) und mit dem Schneebesen an einem gut belüfteten Ort so lange gerührt, bis sich alles komplett aufgelöst hat. Das dauert ca 2 Minuten.
Wenn das Fett vollständig geschmolzen und auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, wird die Lauge durch ein feines Sieb dazugeschüttet. Jetzt mit dem Pürierstab rühren, bis ein dickflüssiger Seifenleim entsteht (siehe Bild unten)
Jetzt muß der Seifenleim heißverseift werden. Wir machen das hier im Wasserbad. Dazu stellt man den kleinen Topf in den großen Topf und befüllt den großen Topf 3/4 mit Wasser. Auf den kleinen Topf kommt ein Deckel. Das Wasser im großen Topf sollte simmern, aber nicht stark kochen.
Durch die Hitze wird der Verseifungsprozeß, der sonst einige Wochen dauert stark beschleunigt. Die Seife ist fertig, wenn der Seifenleim durchgehend glasig aussieht, was ca 1 Stunde dauert. Ein bißchen erinnert er an Vaseline.
So muß es aussehen.
Leider habe ich einen viel zu kleinen Tipf genommen, deshalb muß ich den fertig verseiften Seifenleim in einen größeren Topf umfüllen. Der Leim sollte den Topf nicht mehr als 1/3. füllen.
Als nächstes werden Alkohol und Glycerin ausgewogen und zum Seifenleim gegeben. Das Ganze wird so lange mit dem Pürierstab gemixt, bis eine homogene Flüssigkeit entstanden ist.
Was jetzt kommt ist etwas tricky, funktioniert aber besser als jeder Topfdeckel.
Dazu brauchen wir die Plastiktüten und die Gummibänder. Am besten sind durchsichtige Plastiktüten, denn dann kann man verfolgen, was im Topf vor sich geht.
Also folgendermaßen.
Man legt die erste Plastiktüte über den Topf mit der Seife und bindet sie ganz stramm mit dem Gummiband am Rand fest.
Dann stellt man den Topf wieder ins Wasserbad und befestigt die 2. Tüte über dem kleinen- am großen Topf-
Jetzt hat man etwas, das einem Dampfkochtopf ziemlich nahe kommt. Das Ganze ist wichtig, damit der Alkohol nicht verdampfen kann.
Jetzt wird die Herdplatte wieder eingeschaltet. Das Wasser soll wieder nur simmern.
Was jetzt passiert, sieht ungefähr so aus.
Keine Panik, der Topf fliegt euch nicht um die Ohren. Im allerschlimmsten Falls reißt die Folie oder die Folie rutscht unter dem Gummiband heraus. Wenn ihr gut gearbeitet habt, passiert keins von beidem.
So läßt man die Seife jetzt wieder ca 45 Min- 1 Std vor sich hin köcheln. Irgendwann kann man sehen, wie die Flüssigkeit im Topf immer klarer wird. Nach einer Stunde sollte sie fast ganz klar sein.
Wenn es soweit ist, gibt man den abgewogenen Zucker mit dem restlichen Wasser in einen Topf und kocht beides auf, so dass sich die Zuckerkristalle komplett auflösen. Es ist wichtig, dass keine Kristalle mehr übrig bleiben.
Diese Zuckerlösung gibt man jetzt ganz vorsichtig in die Seife (die jetzt so aussehen sollte)
Hier kommt das Zuckerwasser dazu und man sieht sofort, dass die Seife noch klarer wird
Es ist wichtig nicht zu viel zu rühren, weil sonst zu viel Alkohol verdunstet.
So sieht dann die fertige Seife aus.
Wenn zu viel Schaum auf der Oberfläche schwimmt, kann man etwas Alkohol in eine Sprühflasche geben und einfach davon in den Topf sprühen. Der Schaum löst sich dann auf.
Jetzt ist die Glycerinseife fertig. Man kann sie jetzt entweder einfärben und beduften oder aber man läßt sie einfach im Topf abkühlen und geht zu Bett *G*, was ich gemacht habe.
Das Gute an dieser Seife ist ja, dass man sie jederzeit im Wasserbad oder in der Mikrowelle wieder schmelzen kann.
Was man sonst noch alles tolles mit dieser Seife machen kann, zeige ich euch beim nächsten Mal.
So, und nu ran anne Töppe und losgelegt.
LG Sannyas
NACHTRAG
Diese Glycerinseife ist mit NaOH und KOH hergestellt. Das ist so, weil ich fürs nächste Tutorial eine leicht flexieble Seife brauche.
Wenn ihr die Seife nur mit NaOH machen möchtet, findet ihr ein anderes Rezept HIER
5 Kommentare:
Hurra ich bin die Erste, die sagen kann. DANKE.
Echt ein spitze Tutorial. Werd es bestimmt einmal ausprobieren.
Und auf deine nächste Seife mit der hier gezeigten Glycerinseife bin ich eh wie immer sehr gespannt.
schöne Ostergrüße yttik1
Ooooooh Sannyas *knuuuuutsch* Ich muß Sonntag noch arbeiten und hab dann Urlaub. :D Das kommt ja wie gerufen. Nur: Wo krieg ich jetzt all die Zutaten her? Kosm. Basiswasser in der Apo aber sonst? *überfürdertbin* - muß ich mal stukadieren gehen...
LG und ein mega DANKE
Annette
Huhu Annette!
Stearinsäure, KOH und Glycerin bekommst du notfalls auch in der Apotheke;) Ist bloß leider ziemlich teuer.
LG Sannyas
HIHi, da ist der zwerg aber sehr gespannt und neugierig, was Du aus der flexiblen Glytzi machst...
Was für den nächsten Wörkshop??
by the way, lass uns mal über Ostern telenieren, bin da, fast immer...
Gruss vom Zwerg
So, nun muss ich Dir unbedingt schreiben.
Gestern habe ich Ulli getroffen und die schickte mich auf Deinen Blog.
Und weil ich neugierig war (Sie hat ja auch seeehr geschwärmt :-) habe ich Dich auch gleich besucht.
Deine Seifen sind traumhaft schön.
Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann sie life zu sehen oder auszuprobieren.
Werd´ Dich auch gleich verlinken.
Sonst entwischst Du mir wieder. ;-)
Sei lieb gegrüßt von
Judith aus Hannover
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